Zurück zum www-uhrenkaestle.de Menue
__Zum Formular_für_Bestellungen und Anfragen_

 

Weitere Info-Themen:

Informationen zum Thema "Handaufzug"

Informationen zum Thema "Tourbillion und Komplikationen"

Informationen zum Thema "Rattrapante"

Informationen zum Thema "(ewiger) Kalender"

Informationen zum Thema "Chronograph"

Informationen zum Thema "Wasserdichtigkeit"



 

Die Automatik

Bei Handaufzugswerken muss der Zugfeder neue Energie zugeführt werden. Dazu ist die Krone so lange vorsichtig hin- und herzudrehen, bis ein Widerstand spürbar wird. Über das Aufzugssystem gelangt diese Energie zum Federhaus und damit zur Zugfeder. Das Gesperr verhindert dabei ein Zurückdrehen des Sperrrades und die Entspannung der Zugfeder auf dem Wege über das Aufzugssystem.

Diese Arbeit wird dem Besitzer einer Armbanduhr mit automatischem Aufzug von einem kleinen Zusatzwerk, für das rund 160 Einzelteile erforderlich sind, abgenommen. Mit dessen Hilfe wird die aus den Armbewegungen resultierende kinetische Energie zum Spannen der Zugfeder genutzt. Damit bietet die Armbanduhr mit automatischem Aufzug jedoch nicht nur ein höheres Maß an Bequemlichkeit, sondern, als weiteren Vorteil, auch eine größere Ganggenauigkeit. Diese resultiert letztlich aus einem konstanteren Drehmoment der Zugfeder, die ja durch jede Handbewegung nachgespannt wird. Antriebseinheit des automatischen Aufzugssystems ist heute fast ausnahmslos ein (Gewichts-)Rotor. Bis in die Fünfziger Jahre wurden dagegen hauptsächlich Pendelschlagmassen verwendet, die sich hin- und herbewegten und deren Weg beidseitig durch Pufferfedern begrenzt war.

Zwischen Rotorwelle und Sperrrad sind bei modernen Konstruktionen zwei Getriebe geschaltet: Das Wechselgetriebe formt die beiden Drehrichtungen des Rotors in die eine um, die zum Spannen der Zugfeder benötigt wird. Wechselgetriebe erhöhen die Effizienz automatischer Aufzüge, da alle Rotorbewegungen sinnvoll ausgenutzt werden können. Das Reduktionsgetriebe transformiert die schnellen Rotorbewegungen in langsame Drehbewegungen mit höherem Drehmoment, die sich wiederum zum Spannen der Zugfeder verwenden lassen. Eine weitere Besonderheit bei Uhrwerken mit automatischem Aufzug sorgt dafür, dass die Zugfeder niemals überspannt werden und damit reißen kann. Zu diesem Zweck wird bei Armbanduhren mit automatischem Aufzug das äußere Ende der Zugfeder nicht direkt mit der Federhaustrommel verbunden, sondern mit einer Art Rutschkupplung verknüpft. Sobald die Zugfeder ihr Spannungsmaximum erreicht hat, rutscht der "Gleitzaum" an der inneren Wand der Federhaustrommel entlang.

Nahezu jeder renomierte Hersteller führt heute in irgendeiner Form Automatik-Armbanduhren im Angebot, sei es in oben beschriebener vollmechanischer oder in hybrider Form ("Autoquarz", u.a. von Claude Pascal), in welcher die kinetische Energie in elektrische zur Ladung eines Akkumulators umgewandelt wird.
 
Die Preise hängen oft auch von der Herkunft des verwendeten Uhrwerks ab, so sind mit japanischen Werken (Citizen, Miyota) ausgestattete Modelle ab ca. 100 Euro (Claude Pascal), mit schweizer Werken (ETA, Valjoux, usw.) ab ca. 150 Euro (Claude Pascal, Jacques LeMans, etc.) erhältlich.